Jahrelang hofften Käufer, dass die Immobilienpreise endlich wieder fallen. Nun melden Immobilienportale tatsächlich für viele Städte einen Preisrutsch bei Häusern und Wohnungen
Die Quadratmeterpreise in fast allen deutschen Großstädten fallen und machen Immobilien günstiger. Das zeigen Auswertungen der Immobilien-Portale Immoscout24 und Immowelt für das vierte Quartal 2022. Was nach einer langersehnten guten Nachricht klingt, ist aber nur bedingt eine: Denn das Preisniveau bleibt hoch. Und so vertagen viele Menschen ihren Immobilienkauf – auch aufgrund der stark gestiegenen Bauzinsen.
Die durchschnittlichen Angebotspreise liegen laut Immoscout24 zum Großteil weiterhin deutlich über dem Niveau von 2021. Mit 2714 Euro pro Quadratmeter sei der Angebotspreis für Bestands-Eigentumswohnungen im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent gestiegen – auch wenn er im vierten Quartal 2022 um durchschnittlich 4,3 Prozent sank. Im Neubau sind es minus 6,4 Prozent pro Quadratmeter, was etwa dem Niveau des Vergleichszeitraumes 2021 entspricht.
In einigen mittleren Großstädten, darunter Essen, Hannover und Nürnberg, die bisher nicht als Immobilienhotspots aufgefallen waren, sind die Angebotspreise für Bestandwohnungen Ende 2022 im Vergleich zum Vorjahr besonders stark gesunken, laut Immowelt um sechs bis acht Prozent.
Um den durchschnittlichen angebotenen Quadratmeterpreis zu bestimmen, nutzen die Portale den Preis, zu der Immobilien im Internet angeboten werden. Den Immowelt-Daten zufolge bleibt der Osten mit seinen hochpolierten Metropolen tendenziell am günstigsten. Nirgendwo ist der Quadratmeterpreis mit 2584 Euro so günstig wie in Leipzig.
In den Wirtschaftszentren Frankfurt und Stuttgart liegt das Preisniveau höher, die Preiseinbrüche sind mit fünf bzw. zwei Prozent aber zum Teil auch höher. In München und Hamburg gingen die Angebotspreise für Bestandswohnungen um je sechs Prozent zurück auf 8953 Euro bzw. 6424 Euro.
Der Berliner Immobilienmarkt bleibt hingegen robust – hier sinken die Preise um lediglich ein Prozent auf 5040 Euro pro Quadratmeter. Nur in Köln bleibt alles beim Alten und der Quadratmeter kostet weiterhin 5276 Euro.
Quelle: Capital