Das Preisniveau auf dem deutschen Immobilienmarkt dürfte sich in diesem Jahr stabilisieren. Allerdings gelte diese Entwicklung nicht für alle Städte.
Der Baukreditvermittler Interhyp sieht eine Beruhigung der Preisentwicklung auf dem deutschen Immobilienmarkt. Bereits im zweiten Halbjahr 2019 sei das Wachstum abgeflacht und auch 2020 erwarte man eine Stabilisierung, sagte Interhyp-Chef Jörg Utecht am Freitag in München. „Irgendwann sind Preisniveaus erreicht, bei denen die Menschen Vorsicht walten lassen“, sagte er. In einzelnen Städten könne die Entwicklung aber durchaus abweichen.
Die Interhyp vermittelt Immobilienkredite von Banken und Versicherungen an Privatpersonen. Im vergangenen Jahr ging es dabei um ein Volumen von 24,5 Milliarden Euro – nach Unternehmensangaben ein Marktanteil von 9 Prozent an der privaten Immobilienfinanzierungen in Deutschland.
Dabei stellte das Unternehmen bei den über es vermittelten Immobilienkäufen einen Anstieg des durchschnittlichen Kaufpreises inklusive Nebenkosten um rund vier Prozent auf 403.000 Euro in 2019 fest. Da das eingebrachte Eigenkapital seit Jahren im Schnitt um 100.000 Euro liegt, stieg auch die Darlehenssumme im Mittel an. Das Wachstum fiel hier mit rund 8 Prozent auf 294.000 Euro noch etwas stärker aus.
Damit steigen die Kreditsummen auch im Verhältnis zum Einkommen. 2019 nahmen die Interhyp-Kunden im Schnitt das 4,9-fache ihres Netto-Jahreseinkommens als Kredit auf. 2013 lag dieser Wert noch bei 3,9. Utecht macht das allerdings keine Sorgen: „Das ist ein extrem solides Maß“, betonte er – auch im internationalen Vergleich.
Die seit 2008 zur Bank ING gehörende Interhyp befindet sich selbst ebenfalls auf Wachstumskurs. Mittelfristig will das Unternehmen seinen Marktanteil bei den privaten Baufinanzierungen von derzeit rund 9 auf 20 Prozent steigern.
Quelle: Wirtschaftswoche