Der Preisanstieg an den Baustellen ist weit entfernt von der Bauflation 2022. Betonarbeiten haben sich zuletzt sogar verbilligt.
Die Preise für einzelne Leistungen im Wohnungsneubau steigen nach jüngsten Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) noch, aber langsamer als bisher: Für Mai 2024 wird ein Plus von 2,7 Prozent gegenüber Mai 2023 registriert. Was sich verteuert oder sogar vergünstigt hat.
Die Preise am Bau steigen nicht mehr so schnell wie in den vergangenen Jahren. Für Mai 2024 hat das Statistische Bundesamt (Destatis) bei Neubauleistungen an Wohngebäuden einen Preisanstieg von 2,7 Prozent im Vergleich zu Mai 2023 festgestellt. Die Zahlen werden alle drei Monate erhoben.
Im Februar 2024, dem vorherigen Berichtsmonat der Statistik, betrug der Preisanstieg im Vorjahresvergleich 2,8 Prozent. Im November 2023 lag die Rate noch bei 4,3 Prozent – und im August 2023 bei 6,4 Prozent. Die Werte sind damit zunehmend weiter von den Steigerungsraten der sogenannten Bauflation entfernt, als zweistellige Preissteigerungsraten die Regel waren. Besonders im Jahr 2022 waren die Baupreise in Folge des Krieges in der Ukraine und der höheren Inflation enorm in die Höhe gegangen. Es kam in der Spitze zu Steigerungen von mehr als 15 Prozent. Seit 2023 schwächt sich der Preisanstieg laut Destatis wieder ab.
Wohnungsbau: Betonarbeiten sind günstiger geworden
Die Statistiker beobachten jedoch Unterschiede zwischen den Gewerken im Wohnungsbau. So haben sich Rohbauarbeiten von Mai 2023 zu Mai 2024 mit einer Steigerung um 0,6 Prozent kaum verteuert – und Betonarbeiten sind sogar 1,2 Prozent günstiger als vor einem Jahr –, Dachdecker kassierten aber 3,2 Prozent mehr als im Mai 2023, und Erdarbeiten sind um 4,2 Prozent teurer geworden. Instandhaltungsarbeiten an Gebäuden sind 3,7 Prozent teurer als im Jahr zuvor.
Die Preise für Zimmerer- und Holzbauarbeiten stiegen im Mai 2024 nach einem Rückgang im August und November 2023 sowie einem anschließenden Wiederanstieg im Februar 2024 auf das gleiche Niveau wie im Mai 2023 (null Prozent). Den größten Anteil an den Rohbauarbeiten und auch am Gesamtindex für den Neubau von Wohngebäuden haben Betonarbeiten und Mauerarbeiten.
Wärmepumpen: Einbau von Heizungsanlagen deutlich teurer
Die Preise für Ausbauarbeiten lagen laut dem Statistischen Bundesamt im Mai 2024 um 4,1 Prozent über denen von Mai 2023. Hierbei erhöhten sich die Preise für Heizanlagen und zentrale Wassererwärmungsanlagen (zum Beispiel Wärmepumpen). Für den Einbau von Heizungsanlagen stellten die Handwerker demnach sechs Prozent mehr in Rechnung, wie die Behörde weiter mitteilt.
Heizungsanlagen haben unter den Ausbauarbeiten neben Metallbauarbeiten den größten Anteil am Baupreisindex für Wohngebäude. Für Metallbauarbeiten stiegen die Preise um drei Prozent, wie die Zahlen zeigen. Bei Elektro-, Sicherheits- und Informationstechnischen Anlagen – zum Beispiel Warmwasserbereiter und Kommunikationsanlagen – legten die Preise hingegen um 7,1 Prozent zu, bei Wärmedämm-Verbundsystemen um 2,8 Prozent.
Destatis-Baupreisindex: Methodik
Mit dem Berichtsmonat Mai 2024 wurden die Preisindizes für die Bauwirtschaft auf das neue Basisjahr (2021=100) umgestellt. Das erfolgt turnusmäßig in der Regel alle fünf Jahre. Im Rahmen der Umbasierung kam es zu Anpassungen bei der Bezeichnung einiger Bauleistungen beziehungsweise Bauarbeiten. Zudem wurden zehn neue Bauleistungen in die zugrundeliegenden Wägungsschemata aufgenommen. Mit der Umstellung wurden alle Indizes ab Februar 2021 neu berechnet. Die auf der alten Basis 2015 ermittelten Preisindizes verlieren ihre Gültigkeit.
Quelle: www.haufe.de