Die Zinsen für Immobilienkredite befinden sich seit Jahren auf einem historisch niedrigen Niveau. In den vergangenen Wochen hat sich aber eine neue Abwärtsdynamik gebildet. Damit gibt es laut Interhyp bei den Bauzinsen derzeit eine nie dagewesene Situation.
Die Bestkonditionen für Immobiliendarlehen mit zehnjähriger Zinsbindung sind zuletzt unter die Marke von 0,5% gefallen. „Bei sehr guten Bonitäten sind bei sehr günstigen Anbietern sogar Darlehen zu Zinsen von rund 0,4% möglich“, erläutert Mirjam Mohr, Vorständin der Interhyp AG, Deutschlands größtem Vermittler privater Baufinanzierungen. Das Gros der Angebote liegt laut Interhyp derzeit zwischen rund 0,5 und 1%.
Keine Trendwende in Sicht
In der Vergangenheit lagen die Konditionen oft beim Vier- oder Fünffachen. Eine Trendwende ist nicht in Sicht. Im monatlich erhobenen Interhyp-Bauzins-Trendbarometer rechnen viele Experten damit, dass die Zinsen in den nächsten Wochen auf niedrigem Niveau verharren werden. Vereinzelt werden sogar noch leicht fallende Zinsen erwartet.
Positive Mindestzinsen statt Negativzinsen
Laut Interhyp etablieren viele Kreditinstitute derzeit positive Mindestzinsen. Die aktuellen Entwicklungen haben zuletzt sogar Negativzinsen bei Baukrediten möglich erscheinen lassen. Interhyp rechnet nicht mit einer solchen Situation. Nach Informationen des Darlehensvermittlers schließen viele Banken Negativzinsen aus. Nur vereinzelt werde dies grundsätzlich für denkbar gehalten. Konkrete Pläne für eine Umsetzung gebe es nicht. „Aus unseren Produktvergleichen unter mehr als 400 Instituten geht hervor, dass etliche Banken Mindestzinsen im positiven Bereich eingeführt haben. Insgesamt halten wir die Einführung von Negativzinsen derzeit nicht für wahrscheinlich“, erklärt Mohr. Einer Umsetzung steht der Expertin zufolge auch die gesellschaftspolitische Relevanz entgegen. Negativzinsen auf Kredite und Sparanlagen würden von Kunden gewissermaßen als verkehrte Welt empfunden.
Quelle: AssCompact