Trotz eines holprigen Wegs soll das EZB-Ziel von 2,0 Prozent Teuerung im Euroraum in der zweiten Jahreshälfte 2025 erreicht werden, prognostiziert EZB-Chefvolkswirt Philip Lane.
Die EZB bleibt laut ihrem Chefvolkswirt Philip Lane zuversichtlich hinsichtlich des Rückgangs der Inflation zum Notenbankziel von zwei Prozent im kommenden Jahr. Trotz eines holprigen Wegs befinde sich die EZB auf dem Kurs dahin, sagte der oberste Ökonom der Europäische Zentralbank (EZB) am Montag in einem Reuters-Interview in London.
„Es gibt eine Menge Zuversicht, was das Ziel in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres angeht“, sagte Lane. „Daher müssen wir die eingehenden Daten sorgfältig interpretieren, aber zwischen dem Rauschen und dem Signal unterscheiden.“ Die EZB strebt 2,0 Prozent Teuerung als optimales Niveau für die Währungsunion an.
EZB senkt Leitzins trotz steigender Inflation
Die Teuerungsrate in der 20-Länder-Gemeinschaft nahm im Mai auf 2,6 Prozent zu, nachdem sie im April noch bei 2,4 Prozent gelegen war. Es war der erste Anstieg seit Jahresbeginn. Energie verteuerte sich um 0,3 Prozent – nach einem Rückgang im April um 0,6 Prozent. Der EU-harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Österreich lag im Mai mit 3,3 Prozent allerdings abermals deutlich über dem Eurozonen-Schnitt.
Die EZB hatte trotz des Anstiegs Anfang Juni die Kurswende vollzogen und erstmals seit fast fünf Jahren die Zinsschraube gelockert. Der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, wurde um einen Viertelprozentpunkt auf 3,75 Prozent gesenkt. (APA/Reuters)
Quelle: DiePresse