Haus oder Eigentumswohnung?
Wer in den eigenen vier Wänden lebt, lebt meist in einem Haus.
Der Immobilienmarkt hat sich noch nicht ganz von der Krise erholt. Die hohen Zinsen haben vielen Käufern die Finanzierung erschwert oder gar unmöglich gemacht. Eine aktuelle, für Deutschland repräsentative Umfrage von Immowelt (gehört wie BILD zu Axel Springer) zeigt, wie der aktuelle Stand im Bereich Wohneigentum ist. Die fünf Fakten.
Fakt 1: Nur vier von zehn Deutschen wohnen in den eigenen vier Wänden
Deutschland ist ein Mieterland: 57 Prozent der Befragten gaben an, dass sie zur Miete wohnen. 39 wohnen in der eigenen Wohnung oder dem eigenen Haus. Die restlichen vier Prozent zahlen weder Miete noch einen Baukredit ab, etwa weil sie noch kostenlos bei den Eltern wohnen.
„Mit der niedrigen Eigentumsquote befindet sich Deutschland europaweit auf einem der hinteren Plätze“, betont Immowelt: „In Osteuropa liegt diese teilweise über 90 Prozent, in Südeuropa über 70 Prozent.“
Immerhin: Zehn Prozent der Deutschen besitzen sogar mehr als eine Immobilie. Entweder zur Kapitalanlage, als Zweitwohnsitz oder zur sonstigen Nutzung wie Gewerbe.
Fakt 2: Haus schlägt Wohnung
Die meisten Deutschen, die eine Immobilie besitzen, leben den Traum vom Eigenheim mit Garten und ausreichend Platz: „78 Prozent der befragten Immobilienbesitzer wohnen in einem Haus. Demgegenüber stehen 21 Prozent, die eine Wohnung bevorzugen.“
Besonders bei Familien mit Kindern sind laut Immowelt Häuser beliebt: 85 Prozent dieser Gruppe gaben an, in einem Haus zu leben. Zwar sind in den Großstädten Häuser in der Regel deutlich teurer als Wohnungen. Aber wer aufs Land zieht, kann bei den Grundstückskosten deutlich sparen.
Dadurch sind laut Immowelt die Preisunterschiede zwischen Wohnungen in der Stadt und Häusern auf dem Land oder im Speckgürtel der Städte nicht mehr so groß.
Fakt 3: Männer besitzen häufiger Immobilien als Frauen
41 Prozent der Männer wohnen in den eigenen vier Wänden, während es bei den weiblichen Befragten 37 Prozent sind.
Die Diskrepanz liege daran, dass Männer in der Regel mehr verdient haben oder verdienen und sich die Immobilien eher leisten konnten.
„Dadurch, dass viele Ehepaare die eigene Immobilie gemeinsam kaufen, ist der Unterschied beim Anteil der Eigenheimbesitzer zwischen den Geschlechtern nicht noch größer“, betont Immowelt.
Fakt 4: Die meisten Käufer schlagen bei Niedrigzinsen zu
Knapp ein Drittel der befragten Eigentümer hat den eigenen Hauptwohnsitz zwischen 2010 und 2019 erlangt – die Niedrigzinsphase ist damit die mit Abstand meistgenannte Zeit.
Ab 2011 begannen die Bauzinsen kontinuierlich zu sinken, sodass geliehenes Geld immer günstiger wurde. Ende 2019 rutschen die durchschnittlichen Zinsen für zehnjährige Darlehen sogar unter die Ein-Prozent-Marke.
Am zweithäufigsten sind die Deutschen zwischen 2000 und 2009 zu Immobilien gekommen. Damals waren die Zinsen zwar noch höher, dafür kosteten Immobilien nur einen Bruchteil von heute.
Fakt 5: Fast jeder sechste Eigentümer profitiert von Erbe oder Schenkung
Die meisten Befragten (84 Prozent) haben ihre Immobilie, die sie bewohnen, selbst gekauft. Knapp jeder Sechste gab laut Immowelt an, die Wohnung oder das Haus geerbt oder geschenkt bekommen zu haben.
Quelle: www.bild.de