Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie haben die Zinsen für Immobiliendarlehen zuletzt leicht sinken lassen. Damit profitieren Häuslebauer und Immobilienkäufer weiter von extrem günstigen Konditionen.
Laut Interhyp, Deutschlands größtem Vermittler privater Baufinanzierungen, gaben die Zinsen von zehnjährigen Darlehen im Juli von rund 0,8 Prozent auf etwa 0,7 Prozent im August nach. Bei den Top-Anbietern seien sind noch günstigere Konditionen möglich.
Damit befinden sich die Zinssätze derzeit nahe dem Allzeittief vom März 2020. Die weiter bestehenden wirtschaftlichen Unsicherheiten und die geldpolitischen Maßnahmen der Zentralbanken wirkten wohl weiter dämpfend auf die Zinshöhe.
„Wer jetzt einen Bau oder Kauf plant, profitiert bei der Finanzierung von einem im historischen Vergleich sehr niedrigen Niveau“, erläutert Mirjam Mohr, Interhyp-Vorstand für das Privatkundengeschäft, die aktuellen Daten.
Viele Experten erwarten keinen schnellen Zinsanstieg
Interessenten müssen sich aber nicht beeilen: Das günstige Zinsniveau wird laut den Experten vorerst bestehen bleiben. Das zeige eine aktuelle Umfrage unter den Experten von zehn deutschen Kreditinstituten. Die meisten erwarten für die kommenden Monate weiterhin günstige Finanzierungsbedingungen. 30 Prozent der Befragten sehen das allerdings anders und rechnen mit Steigerungen auf Jahres- oder Halbjahressicht.
Niedrige Bauzinsen befeuern Nachfrage nach Immobilien
Die niedrigen Zinsen führen laut dem Vermittler zu einer hohen Nachfrage nach Immobilien und Finanzierungen. „Viele Menschen beschäftigen sich in der Coronakrise mit der eigenen Wohnsituation, dies führt in Verbindung mit den niedrigen Bauzinsen dazu, dass die eigene Immobilie in den Blickpunkt rückt“, sagte Expertin Mohr.
Wer derzeit eine Immobilienfinanzierung plant, sollte aus Sicht von Mohr auf zwei wichtige Faktoren achten:
das Zinsniveau lange festschreiben
eine hohe Anfangstilgung von mindestens drei Prozent wählen
Flexible Produkte erlauben Anpassungen
Zudem rät die Expertin Kreditnehmern, Optionen zum Tilgungssatzwechsel zu vereinbaren. Das erlaube Kreditnehmern, sich gegen verändernde Einnahmesituationen oder Bauverzögerungen zu wappnen, so Expertin Mohr.
Quelle: Focus Online