News. Das Maklerportal veröffentlicht in einem Geschäftsbericht aktuelle Zahlen. Trotz hoher Verluste stieg der Umsatz zuletzt deutlich. Auch erste Gewinne scheinen absehbar.
Das Berliner Proptech McMakler schreibt weiter hohe Verluste. Wie aus dem kürzlich veröffentlichten Geschäftsbericht für das Jahr 2018 hervorgeht, lag der Jahresfehlbetrag im Berichtszeitraum bei rund 19,5 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr wurden die Verluste mit vorläufig rund 19 Millionen Euro minimal reduziert. Und auch in 2020 werde noch ein „vergleichbarer“ Fehlbetrag erwirtschaftet, teilt das 2015 gegründete Unternehmen um CEO Felix Jahn mit.
Die Idee des Unternehmens ist es, Makler-Tätigkeiten zu digitalisieren. Bislang machen Immobilienvermittler noch viele manuelle und wiederkehrende Aufgaben. Dazu zählen etwa, ein Exposé der Wohnung zu erstellen, sich um Fotos zu kümmern oder Termine zu koordinieren. Bei diesen Aufgaben unterstützt McMakler mit technischen Tools.
Beim Umsatz konnte das Startup trotz der bislang hohen Verluste zuletzt deutlich zulegen. 2018 setzte McMakler laut Geschäftsbericht mit der Vermittlung von Immobilien rund 14 Millionen Euro um. Zum Vergleich: In 2017 hatten die Erlöse noch bei rund 5,3 Millionen Euro gelegen. Das rasante Vorjahreswachstum konnte das Startup in 2019 mit 31,5 Millionen Euro weiter ausbauen. Und auch in 2020, so prognostiziert das Unternehmen, wächst der Umsatz weiter – wenn auch nicht mehr so stark. Der Zielkorridor liege pandemiebedingt beim 1,4 bis 1,7-fachen, was bestenfalls bis zu 54 Millionen Euro ergibt.
Hunderte Beschäftigte waren in Kurzarbeit
Die Corona-Pandemie hat die Zahl der Makleraufträge nach Angaben des Unternehmens kurzzeitig verringert. Im April und Mai seien deshalb mehr als 200 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt worden, heißt es im Bericht. Bereits im Juni soll diese Maßnahme wieder rückgängig gemacht worden sein, weil das Geschäft sich wieder auf Vorkrisenniveau stabilisierte. Gegenüber Gründerszene erklärte McMakler-Chef Jahn zudem, dass es schnell auch weitere Neueinstellungen gegeben habe.
Wegen der anhaltend hohen Verluste hat sich McMakler dennoch im Oktober eine Kreditlinie in Höhe von zehn Millionen Euro gesichert. „Zur weiteren Absicherung und Wachstumsfinanzierung“ laufen außerdem „Gespräche mit neuen und alten Investoren zur weiteren Kapitalaufnahme“, schreibt das Unternehmen. Zwingend angewiesen ist man auf das Geld offenbar nicht. Die Geschäftstätigkeit könne auch ohne Anschlussfinanzierung über 2021 hinaus fortgesetzt werden, etwa durch Einsparungen bei Werbemaßnahmen. Mit ersten operativen Gewinnen rechnet das Unternehmen frühestens in 2021.
Quelle: Gründerszene