Fr, 29.11.2024
Stimmungsrückschlag in der Immobilienwirtschaft

Laut der Herbstumfrage im Rahmen des ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI) bewerten die Umfrageteilnehmer aus der Immobilienwirtschat die Geschäftslage schlechter als im zweiten Quartal. Zugleich erwarten viele Unternehmer aber Verbesserungen in den kommenden zwölf Monaten.

Die Herbstbefragung des ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI) zeigt eine schlechtere Bewertung der Geschäftslage als im zweiten Quartal 2024. Der Wert ist von 15,6 auf 2,0 Punkte abgerutscht. Zugleich rechnen aber viele Unternehmer mit Verbesserungen in den nächsten zwölf Monaten. So haben sich die Erwartungen von 11,5 auf 19,3 erhöht. Das Immobilienklima sinkt insgesamt von 13,6 auf 10,5 Punkte.

„Diese Zahlen zeigen, dass der Aufwärtstrend der Immobilienwirtschaft kein Selbstläufer ist. Deutschland muss sich ökonomisch stärker für Rückschläge wappnen“, unterstreicht ZIA-Präsidentin Iris Schöberl. „Die positiven Erwartungen vieler Unternehmer, die gerade jetzt mit einem Aufwärts-Trend rechnen, sind ein Vertrauensvorschuss für die Politik“, so Schöberl weiter.

Von weiteren Freiräumen im Baugesetzbuch, einer Vereinfachung der Pflichten zur Nachhaltigkeitsberichterstattung sowie niedrigeren Grunderwerbsteuern verspricht sich die Immobilienwirtschaft wichtige Signale.

Prof. Dr. Michael Voigtländer, Leiter Internationale Wirtschaftspolitik, Finanz- und Immobilienmärkte beim IW, sagt zum Stimmungsindex: „Der erneute Einbruch bei Projektentwicklern verdeutlicht, dass die Krise keineswegs vorbei ist. Es braucht weitere Impulse, um die Auftragslage zu stabilisieren.“

Herausforderung Nachhaltigkeitsberichterstattung
Die Sonderfrage der Erhebung drehte sich um die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Knapp 25% der befragten Immobilienunternehmen sind bereits für das laufende Geschäftsjahr berichtspflichtig, ein weiteres Fünftel wird es in den kommenden Jahren. Fast 28% erarbeiten freiwillig einen Bericht. Als größte Herausforderungen geben die Unternehmen eine mangelnde Verfügbarkeit von Daten und Informationen bei den Partnern an sowie einen unklaren und uneinheitlichen Prüfstandard. Etliche Umfrageteilnehmer betrachten auch den Kostenaufwand kritisch.

Der Immobilienstimmungsindex wird vom Institut der deutschen Wirtschaft IW in Kooperation mit dem Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) erstellt. Damit sollen zeitnahe Informationen über die Lage sowie die Erwartungen von Immobilieninvestoren und Projektentwicklern gewonnen werden, um so die Transparenz auf dem Markt weiter zu erhöhen.

Quelle: asscompact.de