Durch Zinsen und stabile Preise steigt die Nachfrage nach Immobilien, wie eine Studie zeigt. Gerade in Großstädten müssen sich Käufer auf steigende Preise einstellen.
Berlin – Mit dem Entscheid der Europäischen Zentralbank (EZB), den Leitzins, um einen Viertelpunkt zu senken, steigt die Nachfrage nach Kaufimmobilien drastisch. Günstige Kreditkonditionen und stabile Preise sorgen für die verstärkte Nachfrage, die laut Studie des Online-Portal ImmoScout24 innerhalb eines Monats um neun Prozent gestiegen ist. Doch trotz verstärkten Interesse in den Immobilienkauf, sind die Preise nur in wenigen Bereichen gesunken – eine Übersicht zeigt, worauf sich Hauskäufer derzeit einstellen müssen.
Die höchste Nachfrage des Jahres: Darum wollen so viele Deutsche aktuell Immobilien kaufen
Der Immobiliensektor verzeichnet in diesem Monat die höchste Nachfrage des gesamten Jahres, wie eine ImmoScout24-Studie, die am Donnerstag veröffentlicht wurde, zeigt. Laut WohnBarometer der Immobilienplattform ist die Nachfrage im dritten Quartal dieses Jahres in Großstädten Deutschlands um 28 Prozent und im Umland um 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
„Die Angebotspreise sind entsprechend stabil und zeigen in einigen Metropolen bereits einen Aufwärtstrend“, erklärt ImmoScout24-Geschäftsführerin Gesa Crockford im Bericht. Sie ergänzt: „Am Markt wird erkannt, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um zu kaufen, bevor die Preise vermutlich wieder noch deutlicher steigen.“
Intensive Konkurrenz auf dem Immobilienmarkt – Preise sind größtenteils im vergangenen Jahr weiter angestiegen
Das führt zu intensiver Konkurrenz auf dem Markt, da die steigenden Mieten und hohen Nebenkosten zu ohnehin bereits hohen Preisen beitragen. Besonders deutlich lässt sich dies in Groß- und Mittelstädten beobachten. „In den fünf größten Städten sind die Mietpreise in den letzten zehn Jahren zehnmal schneller gestiegen als die Kaufpreise“, erklärt Crockford.
Eine Übersicht von ImmoScout24 zeigt, dass die Kaufpreisentwicklung des letzten Quartals zum Vorjahr in Deutschland generell angestiegen ist, außer für Neubauwohnungen, die einen Preisrückgang von 1,5 Prozent verzeichneten. Dafür liegt bei Neubauwohnungen der Preis pro Quadratmeter am höchsten. Hier zahlen Deutsche im Schnitt 4016 Euro pro Quadratmeter im vergangenen Quartal. Die Daten wurden von 8,5 Millionen Inserate innerhalb der letzten fünf Jahre auf der Online-Plattform erhoben.
In diesen Städten ist der Immobilienpreis stark angestiegen – „interessantes Fenster“ eröffnet sich trotzdem
Die Kaufpreise für Neubauwohnungen in den Städten Berlin und München sind im Vergleich zum Vorjahr um mehr als fünf Prozent gestiegen. Auch die Preise für Bestandswohnungen und Bestandshäuser in Köln haben stark angezogen. In München sind die Quadratmeterpreise für Neubauwohnungen mit etwa 11.000 Euro am höchsten, während der Preis für ein Neubauhaus bei etwas mehr als 10.000 Euro pro Quadratmeter liegt.
Trotz dieser Entwicklungen eröffnen sich für Immobilienkäufer laut Experten derzeit „interessante Fenster“. Die Kreditkonditionen sind aufgrund der Senkung des Leitzinses vorteilhaft und können sogar unter drei Prozent liegen. Es wird erwartet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins auch in Zukunft weiter senken wird, was die Konditionen für den Kauf von Häusern oder Wohnungen weiterhin verbessern könnte.
Quelle: merkur.de